Meinen Chef managen V/V
Selbstmarketing und Erwartungen managen
Im fünften Teil der Serie „Wie Sie Ihren Chef managen“ lernen Sie, wie Sie die Erwartungen Ihres Vorgesetzten übertreffen, ohne dabei „Ihr Bett im Büro aufschlagen zu müssen“…
Weiter gehe ich auf die Bedeutung der eigenen Vermarktung für Ihre berufliche Entwicklung ein und wie Sie mit ganz einfachen Kniffen, Ihren Vorgesetzten für sich gewinnen können.
Erwartungen managen
Idealerweise erfüllen Sie nicht nur die in Sie gesetzten Erwartungen, nein, Sie übertreffen diese sogar noch. Dies kann Ihnen auf zwei Arten gelingen:
Die erste Möglichkeit ist, dass Sie mit unglaublichem Einsatz die zuvor mit Ihrem Chef abgestimmten Ziele übertreffen. Indem Sie drei Tage hintereinander bis spät noch im Büro sitzen, gelingt es Ihnen, die Präsentation bereits Donnerstagabend vorab zuzuschicken, statt zur Besprechung am Freitagnachmittag mitzubringen.
Sicherlich wird sich jeder Vorgesetzte darüber freuen, wenn er die Besprechungsunterlagen früher als erwartet vorliegen hat. Allerdings haben Sie so wieder einmal eine private Verabredung verpasst und sind doch nicht wie geplant zum Sport gegangen.
Die zweite Möglichkeit ist um einiges leichter: Sie setzen sich einen Puffer. Wenn Ihr Chef Sie also bittet, die Unterlage bis Freitagnachmittag fertigzustellen, machen Sie klar, dass Sie das nicht schaffen können. Ihnen sei es wichtig, ihm eine Arbeit vorzulegen, mit der er sofort loslegen kann, ohne dass große Nacharbeiten notwendig würden, dafür würden Sie mehr Zeit benötigen. Und wenn der Abgabetermin auf Basis dieser Argumentation auf Montag oder Dienstag rutscht, erlaubt dies Ihnen, eine qualitativ gute Arbeit abzugeben, ohne Ihr Privatleben zu vernachlässigen.
Ehrlicherweise muss dazu gesagt werden, dass das nicht immer möglich sein wird. Der von Ihrem Chef gesteckte Zeitrahmen mag von außen vorgegeben sein. Aber auch in solchen Fällen sind Verschiebungen nicht ausgeschlossen und wenn Sie es nicht ansprechen, werden Sie auch niemals zusätzliche Zeit erhalten.
Schweigen ist nicht immer Gold
Bestimmt kennen auch Sie die Volksweisheit: „Reden ist Silber, schweigen ist Gold“.
Viele Mitarbeiter nehmen dies als Richtschnur in Bezug auf Ihre eigene Leistung. Den meisten von uns wurde ja schon als Kind beigebracht, dass Bescheidenheit eine Zier sei … man seine Leistung nicht unnötig in den Vordergrund stellt und Ähnliches.
Leider führt das im Berufsleben häufig zu Nachteilen. Denn zum Erfolg im Berufsleben gehört auch der Faktor Marketing oder besser gesagt „Selbstmarketing“!
Natürlich erfreut man sich keiner Beliebtheit, wenn man ständig und überall über die eigenen Leistungen spricht. Allerdings wäre es hier häufig durchaus angebracht, etwas mehr darüber zu sprechen!
Denn schließlich haben Sie durch Ihre Leistung den Ruf der Abteilung im Unternehmen aufpoliert, den wichtigen Bestandskunden besser an das Unternehmen gebunden oder der Geschäftsführung aus der Patsche geholfen.
Darüber darf und sollte man durchaus sprechen. Vielleicht nicht notwendigerweise vor den Kollegen, aber Ihr Chef darf ruhig erfahren, dass Sie in Ihrem Projekt für die Fortschritte verantwortlich sind. Häufig genug haben Vorgesetzte weder die Zeit noch die Lust, sich um Details zu kümmern, also erzählen Sie davon.
Wichtig ist dabei jedoch, nicht zu übertreiben und auch tatsächlich Geleistetes in den Vordergrund zu stellen. Sonst kann der Schuss auch schnell nach hinten losgehen.
Aber Sie wissen ja, es gibt noch eine andere Volksweisheit: „Tue Gutes und sprich darüber“
Und das Zauberwort heißt?
Was wir aus der Kindererziehung kennen, wirkt auch im Berufsleben. Hier allerdings mit dem anderen dazugehörigen Part.
Es geht nicht um das „Bitte“, sondern um das „Danke“!
Wie schon beschrieben stehen Führungskräfte häufig von verschiedenen Seiten unter Druck – die berühmte Sandwichposition zwischen dem eigenen Vorgesetzten und den eigenen Mitarbeitern. Dazu kommen die eigenen Ansprüche und mögliche negative Auswirkungen auf das Privatleben bedingt durch lange Arbeitszeiten.
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die Tränendrüse drücken. Stattdessen möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die meisten Führungskräfte mit einem der menschlichen Grundbedürfnisse, nämlich Wertschätzung, nicht wirklich gesegnet sind.
Das wiederum können Sie sich zu nutzen machen: Warum sollten Sie Ihrem Vorgesetzten nicht hin und wieder ein ehrliches und aufrichtiges Kompliment machen oder schlicht und einfach „Danke“ sagen?
Bestimmt gibt es hin und wieder eine Situation, in welcher er Ihnen geholfen oder Sie unterstützt hat. Ihrem Kollegen würden Sie vermutlich auch danken, warum also nicht auch Ihrem Vorgesetzten, und wenn es einfach nur mit einer kurzen E-Mail ist.
Was würde bei Ihnen passieren, wenn Sie lesen: „Danke, dass Sie sich heute bei der Geschäftsführung für uns als Abteilung eingesetzt haben“?
Das würden Sie sich doch auch wünschen oder?
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