Inter-Fiktion – Henry Wanyoike

Geschrieben von:Marcus Schmidt auf . Veröffentlicht in 5. Inter-Fiktion: Was hat Sie erfolgreich gemacht?

„Inter-Fiktion“: Henry Wanyoike, Paralympics Goldmedaillengewinner Langstreckenlauf

In unserer Reihe Inter-Fiktion stellen wir Ihnen vor, was Henry Wanyoike aus unserer Sicht auszeichnet und zu seinem Erfolg beigetragen hat. Dies präsentieren wir in Form eines fiktiven Interviews, das in dieser Form nie stattgefunden hat.

MS Herr Wanyoike, Sie haben mehr Medaillen gewonnen als viele nicht sehbehinderte Athleten und Ihr 5000m Sieg 2000 in Sidney ist legendär.
   
Henry Wanyoike Ja damals war meine erste Paralympics Teilnahme und ich holte die Goldmedaille. Leider war mein damaliger Führer, mit dem ich wegen meiner Blindheit über ein Band verbunden bin, erkrankt. Am Ende konnte er einfach nicht mehr und die Zuschauermassen schrien mir die Richtung zu.
   
MS Allerdings waren Sie nicht immer blind und dies war für Sie eine noch einschneidendere Erfahrung als für viele andere Menschen.
   
Henry Wanyoike Ich verlor mein Augenlicht mit 21 Jahren aufgrund eines Schlaganfalls über Nacht. Das allein war eine Katastrophe. Hinzu kam, dass in meinem Dorf viele Leute annahmen, dies wäre auf übermäßigen Alkoholgenuss oder böse Geister begründet. Ich war schon damals im Jugendbereich ein erfolgreicher Läufer und beides war natürlich völliger Quatsch.Allerdings machte es mir das Leben noch schwerer und es dauerte vier Jahre bis ich in einem Rehabilitationszentrum lernte, mit meiner Behinderung besser umzugehen und wieder anfing, … (lesen Sie mehr) zu laufen.
   
MS Wenn man Sie heute sieht mit Ihrer positiven, herzlichen Art, ist es kaum zu glauben, dass Sie so schwierige Zeiten hatten.
   
Henry Wanyoike Damals hat mich das Laufen der Sport wieder auf die Beine gebracht im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube, dass Dich der Sport davon abhält, Dich zu sehr auf Deine Probleme zu konzentrieren und statt dessen Deine Chancen zu sehen und dafür zu kämpfen.
Ich durfte seit 2000 viele, viele Erfolge und Medaillen gewinnen, aber ich arbeite immer noch jeden Tag mit Begeisterung für den nächsten Erfolg, morgens früh laufen, dann Fahrradgerät, abends laufen und mit diesem Erfolg kann ich etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.
   
MS Sie engagieren sich vielfach in Ihrer Heimatgemeinde und darüber hinaus.
   
Henry Wanyoike Ja mir ist es wichtig, von dem, was ich erhalten habe, etwas zurückzugeben. So haben wir (wer ist wir?) eine Stiftung zur Behandlung von Augenkrankheiten und eine Stiftung zur Pflanzung von Bäumen an Schulen mit bisher 100.000 gepflanzten Bäumen gegründet.
   
MS Was sind Ihre Empfehlungen für unsere Leser, worauf kommt es an, um erfolgreich zu sein?
   
Henry Wanyoike Man sollte niemals aufgeben, immer nach vorn gehen in seiner Geschwindigkeit, wie bei einem Marathon an seine Ideen glauben – wissen Sie: Ich habe mein Augenlicht verloren, aber nicht meine Visionen!
   
MS Herr Wanyoike, wir bedanken uns für dieses rein fiktive Interview!Für unsere Leser hier noch der Link zum Trailer des Films u.a. mit Henry Wanyoike: „Gold – Du kannst mehr als Du denkst“

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