Mehr Respekt, bitte!
Jeder hat den Wunsch und das Recht, anerkannt zu werden. Denn Respekt ist wichtig für unser Wohlbefinden – und rangiert zum Beispiel im Berufsleben noch vor Geld und sozialem Status
Heutzutage ist Respekt ein kostbares Gut geworden. In der U-Bahn steht kaum einer mehr auf, um älteren Herrschaften den Sitzplatz anzubieten. Am Ladeneingang lassen sie Ihnen die Tür vor der Nase zufallen. Welcher Mann hilft der Frau noch in den Mantel? Bitte und Danke – ist das altdeutsch? Und überhaupt: Wo bleibt der Respekt?
Die unterschiedlichen Bedeutungen von Respekt
Die Klage ist weit verbreitet. Was genau aber ist Respekt? In der Alltagssprache hat der Begriff unterschiedliche Bedeutung. Der Abteilungsleiter im Unternehmen deutet womöglich die kritischen Nachfragen des Mitarbeiters als mangelnden Respekt vor der Hierarchie. Vor allem aber wird Respekt so verstanden: als Achtung und Anerkennung des Gegenübers.
Das Bedürfnis nach Respekt und Wertschätzung ist ein zutiefst menschliches. Jeder sehnt sich danach, als Person wahrgenommen und anerkannt zu werden – in seiner Einzigartigkeit, seiner Rolle als Partner, Kollege, Familienmitglied, Nachbar.
Mangel an Respekt: Attentate auf die Seele
Ein Mangel an Respekt zerstört Beziehungen, kann sogar unglücklich und im schlimmsten Fall krank machen. Ob Partnerprobleme, Familienzwist oder Sinnkrise – fast immer spielt die leidvolle Erfahrung vorenthaltenen Respekts eine Rolle. Auf Fragen keine Antworten zu bekommen, ins Leere zu laufen, die Hände auszustrecken und keine Reaktion zu erhalten – das sind Attentate auf die seelische Unversehrtheit. Der Wunsch, wahrgenommen zu werden, beginnt mit der Geburt. Er endet nie.
Wichtig: Respekt im Berufsleben
Wie wichtig Respekt in der Arbeitswelt ist, zeigt eine Studie der „Respect Research Group“ in deutschen Unternehmen: Für die Mitarbeiter gehört der respektvolle Umgang zu den drei wichtigsten Kriterien einer guten Arbeit – neben der Jobsicherheit und einer interessanten Tätigkeit. Wie Forscher der University of California in Berkeley in einer Befragung von Studenten feststellten, ist auch für sie Wertschätzung ein wichtiger Faktor für eine allgemeine Lebenszufriedenheit, wichtiger als Geld und Status.
Die gute Nachricht: Respekt kann man lernen. Man sollte ihn in der Partnerschaft und auch in anderen Beziehungen immer wieder üben. Die Fähigkeit, dem anderen aufmerksam zuzuhören, gehört dazu. Und auch der Mut, dem anderen gelegentlich zu sagen, was man denkt, fühlt, braucht und möchte. Nur so gelingt es uns ein respektvolles Miteinander zu gestalten.
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