Voraussetzung Selbstständigkeit

Geschrieben von:Marcus Schmidt auf . Veröffentlicht in 1. Selbstführung

Was sind eigentlich die richtigen Voraussetzungen Selbstständigkeit

Was ist wichtig für eine erfolgreiche Selbstständigkeit, was sind die Voraussetzungen Selbstständigkeit

Sie scheuen sich davor nicht, eine klare Meinung zu vertreten, sind Neuem gegenüber aufgeschlossen und achten mehr darauf, die richtigen Entscheidungen zu treffen als sich abzusichern!

Dies führt dazu, dass das eigene Geschäft sich entwickelt, neue Impulse gesetzt werden und die persönliche Weiterentwicklung stattfindet.

Sie fragen sich aber vielleicht auch, ob Sie alle Voraussetzung Selbstständigkeit mitbringen und wie Sie mit der Kehrseite der Medallie – nämlich wie der Volksmund so schön sagt "selbst ständig" umgehen sollten. Lassen Sie uns das einmal in Ruhe anschauen:

Natürlich ist jede Situation individuell unterschiedlich, aber eine Reihe von Ähnlichkeiten zieht sich doch durch das Verhalten und die Entwicklung erfolgreicher selbstständiger Menschen hindurch. Häufig tendieren Sie tendieren dazu, sehr leistungsorientiert zu sein. Das ist zweifelsohne in unserer Gesellschaft auch in den allermeisten Fällen eine Grundvoraussetzung für Erfolg.
Hinzu kommen eine Reihe von weiteren Faktoren, die allerdings wie häufig im Leben zwei Seiten einer Medaille haben. Hierzu möchte ich kurz auf ein paar der wichtigsten Faktoren eingehen, welche ich teilweise persönlich erlebt oder bei anderen gesehen habe:
 

  • Ehrgeiz und Ergebnisorientierung

Der unbedingte Wille zum Erfolg und die Fokussierung auf das Ergebnis führen überdurchschnittlich oft auch zu erstklassigen Ergebnissen.

Andererseits wird dabei häufig die Beziehungsebene zu Mitarbeitern oder Familie und Freunden vernachlässigt, was naturgemäß auf Dauer keine Freundschaften sondern schafft. Wichtigen Kunden aber wird hingegen große Aufmerksamkeit geschenkt, was allerdings dazu führen kann, dass sowohl diese als auch andere Kunden spüren, dass diese Aufmerksamkeit gekünstelt ist.
 

  • Eigenleistung

Es wird (häufig auch zu Recht) angenommen, dass andere Personen, wie z. B. Mitarbeiter oder Externe, wichtige (und auch weniger wichtige) Aufgaben nicht in gleich guter Art und Weise erfüllen können.
Als Folge wird so viel wie möglich selbst gemacht, um so zu gewährleistet, dass der eigene Qualitätanspruch gewährleistet wird.

Andererseits wird unweigerlich der Punkt kommen, wo diese Qualität anfängt, mehr und mehr zu leiden. Bekanntlich hat jeder Tag nur 24 Stunden und allein aus dieser Tatsache heraus ist es unmöglich, immer alles selbst zu machen, insbesondere wenn die Geschäftstätigkeit (wie ja angestrebt) aufstrebt. Darüber hinaus wird mit diesem Verhalten Mitarbeitern und externen Dienstleistern gezeigt, dass man ihnen nicht vertraut und damit deren Motivation und Unterstützung minimiert.
 

  • Überdurchschnittliche Motivation

Dies ist natürlich ein Schlüssel zum Erfolg. Wie sonst, wenn nicht durch entsprechende Motivation, sollte überdurchschnittliche Leistung möglich sein?

Andererseits kann übermäßige Motivation schnell dazu führen, den Blick für das Wesentliche, das große Ganze zu verlieren und sich in Details zu verlieren.

 

  • Begeisterung und Leidenschaft

Zwei Begrifflichkeiten, welche ohne Zweifel eine gesunde Basis für jedes Tun sind.

Gefährlich wird es, wenn Begeisterung und Leidenschaft dazu führen, zu häufig über die eigenen Grenzen hinauszugehen, Pausen und Erholung als irrelevant abzutun und fortwährend an der Leistungsgrenze zu arbeiten. Hierzu ist kürzlich ein interessanter Artikel "Müde Manager handeln wie Betrunkene" in der WELT erschienen, welchen Sie unter dem folgenden Link finden: Artikel
 

  • Feedback

    Übermäßig leistungsorientierte Menschen tendieren dazu, sich selbst und ihre Arbeit überproportional häufig in Frage zu stellen, was ein wichtiger Erfolgsfaktor ist.
    Denn nur dadurch, die eigene Arbeit und Handlungsarten zu hinterfragen, nur dadurch, auch aktiv nach Feedback zu fragen und daraus zu lernen, kann man sich ja überhaupt erst weiterentwickeln.

    Allerdings kann damit auch eine hohe Abhängigkeit von externem Feedback einhergehen. Dies führt in der negativen Ausprägung zu stetiger Unsicherheit bezüglich der eigenen Arbeit und Leistung. Das ist nicht nur sehr anstrengend und herausfordernd, sondern wird häufig auch von anderen wahrgenommen, die dadurch die eigene, eigentlich sehr gute Leistung in Frage stellen.
     

  • Ausgeprägtes Konkurrenzdenken

    Ein überproportional ausgeprägtes Konkurrenzdenken ist oft ein weiteres Element beruflichen Erfolgs. Dies wird in Zeiten von Teamarbeit und Gemeinschaftlichkeit zwar nicht gern gesehen, allerdings würde ich es genauso wenig einfach verteufeln.
    Im Sport sind der Konkurrenzgedanke und sich gegen Konkurrenz durchzusetzen, „zu gewinnen“, eine Selbstverständlichkeit und häufig die Basis von besonderen Leistungen. Ähnliches gilt auch für die Geschäftswelt.

    Gefährlich wird es jedoch auch hier, wenn der Fokus mehr auf die echte oder vermeintliche „Konkurrenz“ gelegt wird als auf die eigenen Leistung, wenn aufgrund von Ängsten vor der „Konkurrenz“ darauf verzichtet wird, andere einzubinden und im Team zu arbeiten.
     

Sie sehen also, die Faktoren, welche einerseits Voraussetzungen für Ihren Erfolg sind, können andererseits auch zu Stolpersteinen werden oder aber Ihre weitere Entwicklung stoppen.

Denn wie immer im Leben, wenn der Mensch etwas erreicht hat, wie z. B. die angestrebte Fach- oder Führungsposition, tendiert er dazu, statt sich weiterentwickeln, den Fokus darauf zu legen, das Erreichte zu erhalten.
Das führt dazu, dass nicht mehr die eigene Weiterentwicklung, nicht mehr neue, bessere Lösungen angestrebgt werden. Stattdessen wird versucht, auch neue Probleme mit alten, bekannten Vorgehensweisen anzugehen, was häufig nicht zur besten sondern sogar zu sehr unbefriedigenden Lösungen führt.

Daher möchte ich Sie in diesem Sinne unabhängig davon, wo Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung stehen, mit einem Zitat von Gerhart Hauptmann inspirieren:

"Sobald jemand in einer Sache Meister geworden ist, sollte er in einer neuen Sache Schüler werden."

 

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