Nutzen Sie Ihr Potenzial richtig: Extrovertiertheit
Durchsetzungsstark, laut, auffallend: Extrovertierte Menschen laufen oft mit Volldampf durch ihr Leben und reißen dabei andere in ihren Bann. Nutzen Sie Ihre Gaben zu ihrem Vorteil, aber versuchen Sie auch, von den Stillen zu lernen 😉
Sie fühlen sich am wohlsten, wenn richtig viele Menschen um Sie herum sind? Beim Brainstorming mit den Kollegen geben Sie den Sprinter und nehmen die Zügel gern selbst in die Hand? Während die anderen noch grübeln, haben Sie das Projekt im Kopf schon fast fertig?
Dann gehören Sie vermutlich zu den extrovertierten Menschen. Eine Subspezies, denen sogar Wissenschaftler mehr Chancen auf beruflichen Erfolg, mehr Lebenszufriedenheit und sogar eine bessere Gesundheit bescheinigen als introvertierten Menschen.
Der Grad der Extrovertiertheit, also der Ausrichtung nach außen, gilt
in der Psychologie als ein grundlegendes Charaktermerkmal, das dem Menschen offenbar schon in die Wiege gelegt ist und erstaunlich stabil über seine Lebensspanne anhält. Jeder besitzt introvertierte und extrovertierte Anteile, es ist ein höchst individueller Mix, der einfach bei jedem Menschen anders ausfällt.
Extrovertiertheit hat Vor- und Nachteile
Wenn Sie zu den extrovertierten Menschen gehören, gehen Sie für viele andere scheinbar leichtfüßig und unbeschwert durchs Leben, wirken selbstbewusster, lebendiger, tatkräftiger. Da Sie insgesamt risikobereiter sind, verletzten Sie sich, statistisch gesehen, auch häufiger und werden öfter krank. In unserer heutigen lauten und leistungsorientierten Gesellschaft haben es extrovertierte Menschen leichter und bekommen mehr Chancen auf beruflichen Erfolg.
Stille Menschen empfinden Extrovertierte oft als anstrengend
Gehören Sie jedoch zu den stillen Menschen, ist es Ihnen wahrscheinlich nicht fremd, bei den ausschweifenden Erzählungen Ihres extrovertierten Kollegen entnervt die Augen zu verdrehen. Viele empfinden den extrovertierten Typen als Zumutung: Er redet zu laut und zu schnell, ist oberflächlich und weigert sich, Risiken und Probleme richtig wahrzunehmen. Worte, wie Rampensau, Nervensäge oder Macho sind Ihnen da sicher schon des Öfteren in den Sinn gekommen.
Umgekehrt halten es Extrovertierte mit einem allzu stillen Menschen nur schwer aus, wenn dieser sich in Probleme regelrecht festbeißt, wo doch die Lösung eigentlich auf der Hand liegt; wenn er mit der Schwerlast seiner Bedenken alle anderen ausbremst.
Unterschiedliche Typen – das gibt oft Stress
Nicht nur in der Partnerschaft, wo der eine am heiligen Sonntagmorgen noch tief in die Zeitung vergraben ist, während der andere schon vor Unruhe platzt, weil er „Action“ braucht, führt dies zu Frust. In Unternehmen, wo extrovertierte und introvertierte Menschen gemeinsam im Großraumbüro sitzen, bilden sich manchmal regelrechte Kampfzonen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ein introvertierter Kollege, der aus seiner Arbeit herausgerissen wird, im Schnitt 20 Minuten braucht, bis er zu seiner Konzentration zurückgefunden hat. Dem Extrovertierten hingegen bringt die Störung womöglich sogar einen kreativen Impuls.
Die wenigsten Firmen und Menschen nehmen bisher aktiv Rücksicht auf diese unterschiedlichen Ansprüche ihrer Mitarbeiter und vergeuden so wertvolles Potenzial. Dass extrovertierte Kollegen es insgesamt leichter haben, Karriere zu machen, liegt nicht nur daran, dass sie auch mittelmäßige Ideen als genialen Coup präsentieren können. Bei vielen Vorgesetzten punkten sie auch, weil sie sich schneller für Projekte begeistern lassen. Welcher Chef, der von den eigenen Vorschlägen überzeugt ist, hört schon gern Einwände seiner Mitarbeiter?
Fest steht: Die Verschiedenheit steckt uns seit Urzeiten in den Knochen. Der kontaktfreudige Extrovertierte hat sich im Laufe der menschlichen Evolution gleichermaßen durchgesetzt, wie der zurückhaltende Introvertierte. Vielleicht hat gerade die Kombination dieser unterschiedlichen Typen das Überleben der Gruppe gesichert.
Wichtig hierbei ist jedoch, sich gegenseitig in seinen Unterschiedlichkeiten zu verstehen, die Vorzüge des anderen wahrzunehmen – und davon zu profitieren!
Beide Typen können voneinander lernen
Introvertierte Menschen könnten sich beispielsweise den ‘Mut zur Lücke’ der Extrovertierten abschauen. Muss man wirklich sämtliche Faktoren überprüft haben, um eine gute Entscheidung zu treffen? Auch die Bereitschaft, Konflikte anzusprechen und diese nicht, mit schädlichen Wirkungen, still in sich hineinzufressen, ist bei vielen Introvertierten ausbaufähig. Extrovertierten Menschen wiederum täten oft mehr Geduld, Beharrlichkeit und Konzentration gut.
Wenn beide Typen gut zusammenwirken, kann daraus eine Erfolgsgeschichte werden. Versuchen Sie also einmal genau auf Ihr Verhalten zu achten. Zu welchem Menschenschlag gehören Sie? Und was können Sie von dem anderen Typ lernen, um sich selbst weiter zu optimieren?
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